Ein gesunder Ausgleich zwischen Stress und Entspannung, das ist ein Wunsch, den ich nur zu gut kenne. Und doch erlebe ich in meinem Leben auch solche Zeiten, in denen ich unter Strom stehe und viel Druck und Stress habe. Vielleicht geht es dir ähnlich. Du versuchst deinen eigenen aber auch vielen fremden Erwartungen gerecht zu werden? Du willst alles unter einen Hut bringen und merkst manchmal erst viel zu spät, dass du dich überforderst und innerlich sehr angespannt bist?

Wäre es nicht schön, wenn wir dann, wie auf Knopfdruck, einfach Entspannung in unser Leben hineinbringen könnten?

Klar gehört beides zu unserem Leben, Stress und Entspannung.  Wenn allerdings übermässiger Stress oder eine Anspannung zu lange andauert, dann meldet sich plötzlich unser Körper oder unsere Psyche, weil irgendetwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Mögliche Merkmale sind, wenn

  • der Tag uns schon am morgen früh beim Aufwachen richtig anstrengend erscheint und wir am liebsten liegen bleiben würden, statt freudig in den Tag zu starten,
  • der Gedanke, was an diesem Tag alles auf uns zukommt, uns wie ein riesiger Berg erscheint und wir uns fragen, wie wir das alles schaffen sollen,
  • wir feststellen, dass es sooooo viel ist und wir uns müde, ausgelaugt und erschöpft fühlen oder körperliche Verspannungen und Schmerzen spüren, die uns behindern.

Was jetzt?

Wie gehen wir damit um, wenn wir zu viel Druck und Stress im Alltag haben?

Wie können wir uns kleine Inseln im Alltag schaffen, damit Entspannung auf einfache Art gelingt? Darüber spreche ich im Interview mit Christine Keiber, dipl. Osteopathin GDK-CDS. Sie hat schon sehr vielen Menschen geholfen, wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu kommen. In ihrer Praxis für Osteopathie in Zürich nutzt sie dazu ihre besondere Begabung, Menschen individuell mit Herz und Hand zu begleiten und zu unterstützen.

zwei Frauen am Tisch, schauen in die Kamera

Hier bei den Vorbereitungen fürs Interview „Stress und Entspannung“ in der Praxis Osteopahtie Wipkingen bei Christine Keiber

 

 

Teil 1: Stress und Entspannung – wie, durch kleine Inseln, Entspannung im Alltag leichter gelingt!

Zwei Frauen sitzen sich gegenüber und lachen

Entspannt unterwegs – aber was ist, wenn Daueranspannung uns belastet?

„Ein Herz muss Hände haben, die Hände ein Herz.“

tibetanisches Sprichwort

Warum war dein erster Berufswunsch nicht Osteopathin, sondern „Meeres- oder Dschungelforscherin“ etwas komplett anderes und doch im Kern etwas Ähnliches?

„Als kleines Mädchen war ich fasziniert von mir unbekannten Welten in der Natur. Besonders dem Meer und den Regenwäldern. Diese wollte ich entdecken und erkunden. Also war meine kindliche Antwort auf die Fragen, was ich mal werden will, ganz klar: „Meeres- oder Dschungelforscherin!“. Als Osteopathin reise ich zwar nicht in ferne Länder, um dort die Natur zu erkunden, aber dennoch bin ich eine Art Forscherin geworden: Quasi eine Forscherin am Menschen oder genauer gesagt am menschlichen Körper.“

Welche Faszination steckt für dich hinter dem Beruf Osteopathin?

„Es fasziniert mich immer wieder zu erleben, was für ein Wunderwerk der Körper ist. Die Natur hat alles – auch den Körper – so weise eingerichtet. Wenn er schmerzt, dann will er uns eigentlich nur zeigen, dass etwas aus dem Lot geraten ist. Zu übersetzten, was er braucht, das sehe ich als Osteopathin als meine Aufgabe.“

Warum leben heute so viele Menschen in einer Daueranspannung und sind gestresst?

„Wir leben gerade in der westlichen Welt in einer Gesellschaft, die von viel Leistungsdruck und einer enormen Schnelllebigkeit geprägt ist. Man muss jederzeit erreichbar sein und vieles gleichzeitig unter einen Hut bringen. Wenn man da nicht bewusst für Ausgleich sorgt, kann das zu einer ungesunden Daueranspannung führen.“

Was geschieht im Körper, wenn wir über längere Zeit angespannt sind und was hat das mit unserem vegetativen Nervensystem, bzw. dem Sympathikus und Parasympathikus zu tun?

„Unser vegetatives Nervensystem ist der Teil des Nervensystems, der unsere lebenswichtigen Körperfunktionen steuert und reguliert. Dazu gehören unter anderem die Atemfrequenz, der Blutdruck, die Verdauung und die Wundheilung. All das läuft ohne das Zutun unseres Willens ab. Man unterteilt es in den Parasympathikus und den Sympathikus. Wenn von uns Leistung gefordert wird oder wir Stress erleben, so ist das sympathische Nervensystem tätig. Es erhöht z.B. den Pulsschlag, lässt uns schneller atmen und drosselt die Darmtätigkeit, um das Blut und die Energie in die Muskeln zu bringen. Kurz, es aktiviert alles, was für Flucht oder Kampf notwendig ist. Der Parasympathikus ist der Gegenspieler. Er ist dafür zuständig, dass wir wieder regenerieren, verdauen und entspannen können. Beide Systeme sind wichtig. Sie wirken somit gegensätzlich und ergänzen sich gleichzeitig.“

Dauerstress, warum schadet er uns?

„Das Problem vom Dauerstress ist die Einseitigkeit! Bei Dauerstress funktionieren wir immer nur im Sympathikus. Das ist Gift für unseren Körper, denn der braucht den gesunden Wechseln zwischen Sympathikus und Parasympathikus. Wenn wir ihm aber ständig nur Leistung abverlangen, ohne ihm die nötige Regeneration zu gönnen, dann brennen wir aus. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns im Alltag immer wider Ruhe-Inseln gönnen.“

Das Leben ist eine Kunst, in einem gesunden Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung zu leben.

Esther Nogler

zwei Frauen sitzen sich gegenüber,

Wie weiter, wenn zu viel Stress und Anspannung uns aus dem Gleichgewicht gebracht hat?

 

Teil 2: Stress und Entspannung – zwei Übungen für ein gesundes Gleichgewicht in unserem Körper

Frau hält Hände vor sich

Christine Keiber ist überzeugt: „Ein Herz muss Hände haben, die Hände ein Herz!“

Im zweiten Teil wird es ganz praktisch. Denn etwas zu verstehen und zu erkennen ist zwar gut, bringt uns jedoch noch längst nicht die erhoffte Entspannung im Alltag. Es geht vielmehr darum, uns regelmässige Inseln zu schaffen, um uns leicht, aber doch ganz praktisch entspannen zu können.

Denn manchmal realisieren wir erst dann, dass Entspannung angesagt ist, wenn unser Körper reagiert und sich meldet. Es ist, wie wenn dann eine kleine Warnlampe im Auto aufleuchtet und uns darauf hinweist, dass hier etwas nicht stimmt.

Diese Signale sind nicht immer so offensichtlich und klar, wie bei unserer Kaffeemaschine. Die meldet immer klar und deutlich, was zu tun ist. Bitte reinigen! Bitte Wasser auffüllen! Bitte…. und sonst, ja sonst kann es passieren, dass die Maschine sich weigert, einen weiteren Kaffee herauszulassen. Auch unser Körper meldet sich und wir können lernen, seine Signale wahrzunehmen und sie genauso ernst zu nehmen.

Zwei wirkungsvolle Übungen helfen uns dabei. Wir können sie direkt anwenden und sie brauchen gar nicht viel Zeit. Wie das geht, dazu leitet uns Christine Keiber im Video  an:

  • Übung 1: Wie du gezielt deinen Atem nutzen kannst, um für einen guten Stressausgleich zu sorgen. (ab Minute 21:35)
  • Übung 2: Wie eine sanfte Gesichtsmassage das Gesicht und den ganzen Organismus spürbar entspannt. (ab Minute 31:24)
Frau hat Hände am Gesicht, an den Wangenknochen, Augen geschlossen,

Eine einfache Gesichtsmassage hilft, Stress zu reduzieren und sich zu entspannen

Wenn du dich von Christine Keiber behandeln lassen oder eines ihrer Angebote nutzen möchtest, dann schaue gerne ihre aktuellen Angebote auf ihrer Webseite an. Zudem erfährst du hier noch mehr zum Thema Osteopathie.