Gesunde Selbstfürsorge ist äusserst wichtig, damit unser Leben besser gelingen kann. Wie bei so vielem, geht es auch bei der Selbstfürsorge darum, immer wieder eine hilfreiche Balance zu finden. Es kann zu viel des Guten sein; dann drehst du dich nur noch um dich selber. Aber es kann auch zu wenig sein, nämlich dann, wenn du deine Bedürfnisse nicht wahrnimmst, ignorierst oder sie sogar verleugnest.

Gesunde Selbstfürsorge ist zudem etwas ganz Persönliches. Gut für dich selber zu sorgen, bedeutet für dich nicht unbedingt das Gleiche wie für mich. Weil du eine einzigartige Persönlichkeit bist, ist es auch sehr unterschiedlich und individuell, was eine gesunde Selbstfürsorge für dich bedeutet. In diesem Blogbeitrag teile ich mit dir sowohl grundsätzliche Tipps, die für alle Menschen hilfreich sind als auch Tipps, die bei mir besonders wirkungsvoll sind.

Mit diesem Artikel beteilige ich mich bei der „Blogparade Bye, bye Herbstblues! Die besten Selbstfürsorge-Tipps für verregnete Herbsttage“ von Rosina Geltinger.

#1: Erstelle dir deine eigene Liste „Selbstfürsorge-Tipps“

Eine eigene Liste mit Selbstfürsorge-Tipps erstellen? Du fragst dich vielleicht: Warum denn das? Kann ich nicht einfach eine fertige Sammlung übernehmen? Weil dieser Tipp nichts anders als eine Einladung an dich ist, damit du deine ganz persönliche, perfekt auf dich zugeschnittene Liste zur Verfügung hast. Ähnlich, wie wenn du ein Kleidungsstück für dich erstellen würdest, das ganz genau zu deinem Körper, deinem Stil und zu deinen Vorlieben passt. Darin fühlst du dich wohl. Auch bei der Selbstfürsorge, kannst du selber am allerbesten entscheiden, was DIR guttut, was zu dir, deiner Situation und deinen Möglichkeiten passt. Bei dieser Selbstfürsorge-Liste geht es darum, eine Grundlage zu erstellen, auf die du immer wieder zurückgreifen kannst, wenn es dir an einem trüben Herbsttag an Ideen fehlt.

Für diesen Tipp kannst du die ABC-Methode von Vera Birkenbihl nutzen. Dazu schreibst du auf ein Blatt den Titel: Selbstfürsorge-Tipps und an den linken Rand das ganze ABC untereinander. Dann lässt du deinen Gedanken freien Lauf. Schweife mit deinem Blick kreuz und quer über die Buchstaben und wenn dir zu einem Buchstaben etwas einfällt, schreibst du es auf. Du brauchst nicht bei A zu beginnen, sondern kannst ausfüllen, wo du eine Idee hast. Überspringe einfach, wenn dir zu einem Buchstaben nichts einfällt. Du wirst merken, sobald du damit startest, beginnen die Ideen zu sprudeln. Hier ein paar Anregungen:

      • G: Garten, etwas säen, ernten, aufräumen
      • H: Herbstblätter sammeln und mich an den Farben freuenJ: ….
      • K: Kreativ sein (siehe Bild bei Tipp 3)
      • L: Lärchennadel-Dusche (siehe Bild bei Tipp 5)
      • M: Musik hören
      • W: Waldspaziergang

Welcher Tipp müsste unbedingt auf DEINER Selbstfürsorge-Liste stehen? Schreib es mir gerne im Kommentar!

ABC-Liste Selbstfürsorge

Welche Ideen hast DU für DICH? Was ist für DICH eine gute Selbstfürsorge?

 

#2: Gib dir selber die Erlaubnis zu geniessen

Erlaubst du dir, selber gut für dich zu sorgen und etwas bewusst zu geniessen? All deine guten Tipps nützen wenig, wenn du sie nicht umsetzt oder wirken viel schwächer, wenn du dir nicht erlaubst, sie zu geniessen. Darum braucht es manchmal eine bewusste Entscheidung oder eine innere Erlaubnis, die sagt: Das gönne ich mir, diesen Moment schenke ich mir. Schon oft habe ich mich dabei ertappt, dass ich in meinen alltäglichen Aufgaben und Verpflichtungen so eingebunden bin, dass die Zeit verfliegt und kurze oder längere Genussmomente oft zu kurz kommen. Das passiert, obwohl ich weiss, dass Genuss, Spass und Freude körpereigene Glückshormone erzeugen. Je stärker du geniessen kannst, umso mehr steigt der Spiegel des Wohlfühl-Hormons Serotonin im Gehirn an. Damit ist Geniessen nicht nur eine gute Selbstfürsorge, sondern auch eine sehr gute Prävention gegen zu viel Stress und hilft definitiv den Herbstblues zu vertreiben.

Fällt es dir schwer zu geniessen oder du erkennst, wo du dir Geniessen sogar verbietest? Dann können dir diese 8 Anregungen von Gert Kaluza helfen.

  1. Gönne dir den Genuss! Erlaube dir, auch mal ohne schlechtes Gewissen eine Kaffeepause zu machen oder einen Tee zu trinken. Dies, obwohl deine To-Do-Liste noch nicht leer ist.
  2. Nimm dir Zeit zum Geniessen! Manchmal genügt schon ein kurzer Augenblick. Schau z. B. ein farbiges Herbstblatt an, atme den Duft einer Rose ein, höre dem Zwitschern eines Vogels zu oder lass ein Stück Schokolade auf der Zunge zergehen usw.
  3. Geniesse bewusst! Lass andere Tätigkeiten einen Moment lang ruhen. Ich geniesse es z. B., wenn ich die Wohnung geputzt oder neu dekoriert habe und gehe dann gerne nochmals durch die Zimmer und schaue bewusst hin und freue mich über diese schönen Dinge.
  4. Schule deine Sinne für Genuss! Das Geniessen lebt von der Wahrnehmung verschiedener Sinneseindrücke. Frage dich darum konkret:
    • Was rieche ich?
    • Was höre ich?
    • Was sehe ich?
    • Was fühle ich?
    • Was schmecke ich?
  5. Geniesse auf deine eigene Art! Finde heraus, was dir guttut und was nicht. Dazu hast du bei Tipp #1 bereits deine eigene Liste mit Ideen zusammengestellt.
  6. Geniesse lieber wenig, aber richtig! Genuss liegt nicht in der Menge, sondern in der Qualität. Genuss lebt auch vom zeitweiligen Verzicht und manchmal bedeutet „weniger“ sogar „mehr“. Als ich z. B. meinen Kaffeekonsum einschränkte, freute ich mich jeweils doppelt auf einen herrlich duftenden, frischen Kaffee.
  7. Überlasse deinen Genuss nicht dem Zufall!  Plane Genuss ein und reserviere dafür auch ruhig mal bewusst ein Zeitfenster in deiner Agenda.
  8. Geniesse die kleinen Dinge des Alltags! Das macht dich reicher als die Jagd nach Ausserordentlichem. Auch wenn ich es schon oft erlebt habe, einen Sonnenuntergang auf unserer Dachterrasse ist jedes Mal wunderschön. Dies zu geniessen, braucht nicht viel Zeit, vielmehr etwas Achtsamkeit und eine bewusste Entscheidung.
Mann und Frau am Meer bei Sonnenuntergang

Einfach den Moment geniessen

 

#3: Lass deine Kreativität sprudeln

Kreativität löst Glückshormone aus, darum sei GestalterIn und lass etwas entstehen. Kreativität kannst du auf ganz unterschiedliche Weise leben. Ich liebe es z. B. mit Floralem etwas kreativ zu gestalten. Es ist für mich eine grossartige Hilfe, um mich ganz in dieser Tätigkeit zu vergessen und mich in trüben Nebeltagen mit etwas Schönem abzulenken und damit für eine gute Selbstfürsorge zu sorgen. Du magst vielleicht lieber etwas malen, komponieren, ein neues Rezept kreieren, fotografieren oder filmen. Auch das Schreiben kann eine wirkungsvolle Möglichkeit sein, um kreativ etwas zu verarbeiten. Kreativität zuzulassen, beginnt oft mit einer Entscheidung, eine Idee aufzunehmen. Bei mir entwickelt sich dann etwas, auch wenn ich zu Beginn noch gar nicht genau weiss, was und wie es rauskommen wird.

So erging es mir auch mit dieser Herbstdekoration, die du auf diesen Bildern siehst. Aus den Ferien habe ich Eukalyptuszweige mitgebracht und dann einfach begonnen, damit etwas Floristisches zu gestalten.

Eukalyptus-Kranz

Aus den Ferien habe ich Eukalyptuszweige mitgebracht und daraus einen Kranz gestaltet.

Blatt in Herzform

Diese Herzform in dieser Ranke hat es mir angetan und verschönert meine Herbstdekoration

 

#4: Erinnere dich dankbar an das Gute in deinem Leben

Dich dankbar an gute Momente in deinem Leben zu erinnern, kann Balsam für deine Seele sein und dich bei deiner guten Selbstfürsorge äusserst wirksam unterstützen. Hast du für dich schon eine Form gefunden, wie du Momente, für die du dankbar bist, sammeln kannst? Vielleicht entspricht es dir, ein Dankbarkeitstagebuch zu beginnen oder du magst lieber eine schöne Schachtel gestalten, in die du Erinnerungsstücke legst. Vielleicht bist du stärker online unterwegs und willst dafür einen Online-Ordner mit Fotos anlegen oder hast Lust, dir ein „Dankbarkeits-Marmelade-Glas“ zu erstellen.

Meine Business-Kollegin, Claudia Kielmann von Stark nach Trennung, hat dazu eine kurze Anleitung erstellt, die du sofort umsetzen kannst:

  1. Nimm ein altes, sauberes Marmeladenglas und beschrifte es mit „Schöne Momente“, „Glücksmomente“ oder einem anderen Text.
  2. Stell dieses Glas irgendwo hin, wo du es häufig siehst.
  3. Lege dir einen Stapel kleiner Zettel daneben und einen Stift.
  4. Ab diesem Zeitpunkt kannst du alle schönen Momente auf einen Zettel schreiben und ihn danach in dein Glas legen. Damit hast du diese Erinnerung für dich festgehalten.
  5. Wenn es dir einmal nicht so gut geht, nimm das Glas, öffne es und lies dir deine Zettel vor. Schon empfindest du wieder dieses Glücksgefühl, das du beim Schreiben dieses Zettels hattest.

Wenn du dieses Glas nicht selber gestalten willst, kannst du es auch nach deinem Wunsch erstellen lassen.

Eine jünger und eine ältere Frau sitzen in einem Heidelbeerfeld, herbstlich gefärbt

Dankbar denke ich an den Ausflug mit meiner Mutter zurück. Es hat richtig Freude gemacht und hier sitzen wir im wunderschön gefärbten Heidelbeerkraut.

 

#5: Geh raus aus der grauen Nebelsuppe und hinein in die Natur

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass hinausgehen an die frische Luft für eine gesunde Selbstfürsorge sehr hilfreich ist. Aber vielleicht geht es dir ähnlich wie mir. Auch wenn ich das weiss, muss ich mich manchmal überwinden, hinauszugehen, wenn es trüb ist. Nichtsdestotrotz wirkt es jedes Mal grossartig. Die frische Luft und das Licht kurbeln unsere Glückshormone an. Wir lockern unseren Körper, kriegen mehr Sauerstoff und atmen zudem Düfte, bzw. ätherische Öle ein, die die Bäume ausströmen. Besonders gerne mag ich den harzigen Duft von Tannen, Lärchen oder Arven, wenn Bäume gefällt worden sind. Wenn ich diesen Duft tief einatme, spüre ich, wie mich das gleich etwas entspannen lässt.

Frau unter einem Lärchenast

Ich gönne mir eine Dusche aus Lärchennadeln und habe richtig Spass daran.

 

Mann und Frau im Hintergrund Bergkette

Raus aus dem Nebel, wie hier auf einem Berg, mit einem wunderbaren Blick in die Bergwelt.

Diese 5 Tipps sind nur ein winzig kleiner Einblick in unglaublich viele Möglichkeiten, mit denen du im Herbst gut für dich sorgen kannst. Denk daran! Nichts ist gut, ausser man tut es. Ich wünsche dir auf deinem Weg zu einer guten Selbstfürsorge viel Freude, Leichtigkeit und Zufriedenheit und freue mich sehr, wenn du mir im Kommentar mitteilst, welcher Tipp auf DEINER Liste mit den Selbstfürsorge-Tipps auf keinen Fall fehlen darf.

Brauchst du noch mehr Inspiriation? Dann schau in meinen Blogbeitrag „Über 50 Ideen für mehr Lebensfreude!“