Kaum zu glauben, wie viele Erinnerungen der Monatsrückblick September 2021 in mir wachgerufen hat. Wenn ich z.B. zurückdenke, wie ich damals im Jahr 2014 beruflich komplett aus meiner Komfortzone heraus ging. Jetzt im Rückblick stelle ich dankbar fest, dass es sich total gelohnt hat, meine Ängste zu überwinden.

Dann sind da noch die vielen wertvollen Erinnerungen an wunderschöne Zeiten bei meinen Grosseltern und die Erklärung, warum Bienen für mich total positive Gefühle auslösen. Zudem bin ich dankbar, dass das Engadin nicht nur einer der schönsten Orte in der Schweiz ist, sondern dass dort auch mein Mann geboren wurde. Mit ihm gehe ich jetzt seit über 40 Jahren durch dick und dünn und stosse jeweils auf meine beruflichen und persönlichen Erfolge mit an.

Ausflug ins Engadin

Mann steht, Frau sitzt auf einem Stein, dahinter ein Bergsee und Bäume

Was für ein idyllischer Platz am Lägh da Bitabergh

Immer wieder gönne ich mir Auszeiten, wie dieses Wochenende mit meinem Mann. Eines der schönsten Flecken Erde in der Schweiz ist das Engadin, darin sind sich die Engadiner einig. Seen, Berge, blauer Himmel, einmalige Flora und Fauna, an Vielseitigkeit ist diese Landschaft kaum zu übertreffen. An diesem Wochenende zeigte sich das Engadin sich wieder einmal von seiner besten Seite, als wir uns auf den Weg durch Lärchen- und Arvenwälder machten und vom Lägh da Bitabergh zum Lägh da Cavloc wanderten.

Frau im Wald am Himbeeren pflücken

Himbeeren, was für herrliche Früchte!

Unterwegs gab es kulinarische Highlights. Ich konnte mich kaum losreissen von meinen Lieblingsbeeren, den Himbeeren. Ganz besonders mag ich sie, wenn ich sie direkt im Wald pflücken kann. Daneben hatte es auch Felder von Heidelbeeren und Preiselbeeren.

Blick auf den Kirchturm von Bever im Engadin

Blick auf den Kirchturm von Bever im Engadin

Ungefähr dieser Blick hätte meine Schwiegermutter gehabt, wenn sie Ende Juli 1951 aus dem Schlafzimmerfenster hinausgeschaut hätte und es nicht Nacht gewesen wäre. Damals war sie jedoch anderweitig beschäftigt. Sie erzählte später: „Plötzlich erwachte ich und spürte einen stechenden Schmerz. Ich weckte meinen Mann und sagte, jetzt geht’s los. Ruf die Hebamme“. Das Telefon war im unteren Stock und bevor er zurück war, hörte er schon den Schrei des neu geborenen Säuglings. Mein Mann Padruot, kam etwas überraschend schnell in einem alten typischen Engadinerhaus in Bever auf die Welt. Er wuchs mit der Muttersprache Rätoromanisch auf. Rätoromanisch ist eine der vier Landessprachen, die in der Schweiz gesprochen werden.

Die Kirchglocken haben übrigens die Töne f, gis und c. Padruot findet, dass der mittlere Ton etwas zu hoch geraten sei. Seine Mutter habe ihm erklärt, dass die Dorfgemeinde damals zu wenig Geld für die Kirchenglocke gehabt hätte und diese darum etwas zu klein geraten sei. Statt einem reinen Moll-Dreiklang ist nun etwas zwischen einem Moll- und Dur-Dreiklang entstanden. Überzeuge dich selbst.

Als Prüfungsexpertin bei der HFP im Einsatz

Herzlichen Glückwunsch zur bestanden Höheren Fachprüfung! Darauf hoffen jedes Jahr viele Kandidat*innen.

Im September war es wieder soweit. Seit 2015 bin ich jeden Herbst als Prüfungsexpertin für die Höhere Fachprüfung engagiert. Die höhere Fachprüfung (HFP) ist ein Bildungsangebot auf Tertiärstufe im schweizerischen Bildungssystem. Mit diesem Abschluss gehören Beratungspersonen zu den Expert*innen ihrer Berufswelt und können den geschützten Titel «Beraterin bzw. Berater im psychosozialen Bereich mit eidgenössischem Diplom» tragen.

Ich erinnere mich zurück an den Frühling 2014. Damals war ich ganz aufgeregt. Ich war eine der Prüfungskandidatinnen, die bald eine Bühne kriegen würden, um ihre Kompetenzen als Psychosoziale Beraterin gegenüber einem Expertenteam zu zeigen. Nach vielen Stunden Beratungserfahrung und Vorbereitungsstunden war ich soweit. Ich konnte diese Höhere Fachprüfung ablegen.

Wie war ich glücklich, dass ich diese Prüfung damals erfolgreich bestanden hatte. Kurze Zeit später wurde ich angefragt, ob ich nicht selber Prüfungsexpertin werden wolle.

Seit damals haben schon viele kompetente Kandidat*innen die Möglichkeit gehabt, sich bei mir als Prüfungsexpertin u.a. mit ihrem Meisterstück, einer 8-10 Min. Video- oder Tonaufnahme mit einer Beratungssequenz zu zeigen. Als Prüfungsexpertin habe ich eine spannende Aufgabe. Ich darf neugierig und interessiert den Focus bei den Kandidat*innen auf folgende Punkte lenken:

  • Gelingt ihnen eine klare, situationsgerechte Einschätzung der Beratungssituation?
  • Welche Methoden, Strategien und Interventionen nutzen sie und wie wirkungsvoll sind diese?
  • Wie steht es um ihre Fähigkeit, Beratung mit unterschiedlichen Begriffen, Konzepten und Modellen zu erklären und mit mir zu diskutieren?
  • Erkenne ich bei den Kandidatinnen die Fähigkeit, während des Beratungsprozesses eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung aufzubauen und  haben sie Verständnis für psychologische Prozesse?
  • Wie steht es um ihre Beratungskompetenzen und ihre Reflexionsfähigkeit?

Dass ich Prüfungsexpertin sein kann, kommt unterdessen auch meinen Kund*innen zugute, die bei mir in die Lehrsupervision oder Prüfungsvorbereitung für die HFP kommen. Das zeigen auch Feedbacks meiner Kund*innen, die mich ausserordentlich freuen.

Frau Nogler hat mich auf dem Weg zur HFP sehr individuell und mit hoher Fachkompetenz begleitet. Ich war dankbar, dass sie alle meine offenen Fragen beantworten konnte. So konnte ich fokussiert Lücken schliessen und immer mehr Sicherheit gewinnen. Ihre professionelle und sehr menschliche Art hat mich angesprochen.
44-jährige Beraterin im psychosozialen Bereich mit eidg. Diplom
Die Prüfungsvorbereitung für die HFP bei Esther Nogler hat mir Sicherheit für die Prüfung gegeben und mir gezeigt, dass ich mit meiner Art zu lernen auf dem richtigen Weg bin. Diese Sicherheit gab die nötige Gelassenheit für die Prüfung. Danke Esther.
55-jährige Beraterin im psychosozialen Bereich mit eidg. Diplom
 

Einblick ins Bienenhaus und viele Erinnerungen an meine Kindheit

 

Bienenhaus mit farbigen Schlupflöcher für die Bienen

Die Bienen orientieren sich zwar an Duftstoffen, um ihr Volk zu finden, aber die farbigen Fensterchen sehen trotzdem schön aus.

 

Ich vergesse nicht mehr, wie ich damals als kleines Mädchen mit meinem Grossvater in das Bienenhaus durfte.

Da sitzt er an einem Tisch, ich stehe daneben. Die Bienen summen und fliegen um uns herum. Das stört uns jedoch nicht und Schutzkleider haben wir keine. Ganz gebannt schaue ich zu, wie er eine Biene zur Königin krönt. Er erkennt die Bienenkönigin, weil sie grösser als alle anderen Bienen ist. Mit seinen grossen Händen stubst er sie sanft in ein Röhrchen und bugsiert sie dann sorgfältig nach oben bis zum Gitterchen am Ende des Röhrchens. Dann malt er ihr einen farbigen Punkt auf ihren Körper. Von Zeit zu Zeit stösst er aus der geschwungenen blechernen Pfeife etwas Rauch aus. Wie eine Wolke hüllt dieser die Bienen ein. Später vernehme ich, dass das für die Bienen beruhigend sei. Der Duft des Tabaks vermischt sich mit dem Honig- und Wabengeschmack im Häuschen. Ich stehe staunend da und beobachte seine starken, knochigen und etwas gekrümmten Hände, wie sie gekonnt mit diesen feinen Tierchen umgehen. Es ist ruhig im Bienenhaus, oder ich kann mich nicht erinnern, dass er etwas gesagt hätte. Worte sind auch nicht nötig, die Stimmung ist so friedlich. Ich geniesse es einfach, hier zu sein und bin glücklich, das alles mitzuerleben und sauge alle Eindrücke und das, was rund um mich herum geschieht, fasziniert und mit allen Sinnen auf.

Die Schleuder, in der die Waben sorgfältig eingefüllt wurden, war für mich eine weitere Sensation. Zuvor hatte er mit einem Metallkamm die schützende Haut, die die Bienen als Deckel gebildet hatten, weggenommen. Wir durften sie jeweils kauen, wie einen Kaugummi. Einfach sensationell. Dann legte er diese Waben in die Zentrifuge, die sich wie wild drehte, immer schneller und schneller. Plötzlich kam unten die süsse, klebrige Masse heraus. Faszinierend, grossartig. Er füllte den Honig in grosse Blechkübel, die später im Zimmer bei den Grosseltern, beinahe bis zur Zimmerdecke aufgestapelt wurden.

Viele dieser Erinnerungen waren blitzartig wieder da, als ich an diesem Sonntag wieder einmal in ein Bienenhaus hineingehen durfte.

Bienenwaabe mit einer Bienenkönigin, mit einem grünen Tupfen auf dem Körper

Die Bienenkönigin ist viel grösser und wird mit einem farbigen Punkt bezeichnet, damit man sie besser erkennt.

 

Frau mit Handschuhen und Bienenschutzanzug hebt mit einer Zange eine Bienenwaabe in einen Ständer

Heute schützen sich viele Imkerinnen mit einem Schutzanzug. Auch wenn ich früher einige Stiche abkriegte, weil sich ein paar Bienen in meinen Haaren verfingen, schmälert dies nichts   an meinem guten Gefühl, wenn ich an Bienen denke.

Was im September sonst noch los war

  • Mein Geburtstag und die schöne Überraschung als zwei meiner Enkel mit einer Geburtstagstorte vor der Türe standen.
Frau steht an der offenen Türe, zwei Kinder mit Kuchen stehen vor ihr

Was für eine schöne Überraschung. Die strahlenden Kinderaugen sind einfach herzerwärmend

  • Weiterbildung in Schema-Beratung. Die Schematherapie ist eine neuere Psychotherapieform, die unsere sich wiederholenden nicht hilfreichen Lebensmuster („Schema“) verstehbar macht und erwiesenermassen wirksam verändert. Luca Hersberger erklärt, dass ein Schema ein unbewusster Filter ist, durch den wir unsere Erlebnisse wahrnehmen. Unsere Sicht auf uns selbst, auf unsere Umwelt und auf Gott wird gefärbt durch unsere Prägung, die meist noch aus der Kindheit stammt. In diesem Seminar zeigte er, wie eine heilsame Verbindung von Schematherpaie und christlichem Glauben aussehen kann. Sein Buch „Heilsame Beziehungen. Wenn christlicher Glaube und Schematherpaie sich ergänzen“, ist auf alle Fälle sehr lesenswert.
  • Bloggen mit Judith Sympathexter . Ihr Claim „Blog like nobody’s reading“ gefällt mir immer noch ausgesprochen gut und hilft mir meine ersten Schritte beim Bloggen zu machen.

Ausblick auf den Oktober 2021

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